Fernwärme-Pilotprojekt Deizisau vorerst abgeschlossen
Zusammenarbeit mit der Gemeinde bleibt zentral
Mit einem Pilotprojekt zur Fernwärmeerschließung in der Gemeinde Deizisau verfolgt die EnBW Energie Baden-Württemberg AG das Ziel, gemeinsam mit der Gemeinde ein zukunftsfähiges Heizungskonzept vor Ort voranzutreiben.
Trotz intensiver Bemühungen und regelmäßiger und umfassender Informationen konnte jedoch die erforderliche Mindestanzahl an Anschlussaufträgen für eine wirtschaftliche Umsetzung nicht erreicht werden. Lediglich acht von insgesamt 67 möglichen Liegenschaften entschieden sich für einen Fernwärmeanschluss.
„Die Gründe, warum einige Anwohnerinnen und Anwohner abgesagt haben, sind vielfältig und verständlich“, sagt Dr. Marc Jüdes, der bei der EnBW für die Fernwärme zuständig ist. „Leider können wir nicht einfach nur die acht interessierten Haushalte anschließen - dazu sind die Erschließungskosten einfach zu hoch.“
Die Bedeutung der Fernwärme für Deizisau werde durch das Ende des Pilotprojekts jedoch nicht relativiert. Im Gegenteil: „Die zu erwartenden
Änderungen durch das Gebäudeenergiegesetz, die Fertigstellung der kommunalen Wärmeplanung und die geplante Straßensanierung durch die Gemeinde können in Zukunft ebenfalls dazu beitragen, dass der Ausbau und die Erweiterung des Fernwärmenetzes wirtschaftlich sinnvoll werden. Je mehr Haushalte angeschlossen werden können, desto günstiger wird es“, so Jüdes weiter.
Zukünftige Planungen und Zusammenarbeit mit der Gemeinde
Eine erfolgreiche Umsetzung des Fernwärmeausbaus ist nur gemeinsam mit an Fernwärme interessierten Bürgerinnen und Bürger und der Gemeinde möglich.
Die Gemeinde Deizisau hat deshalb im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten den Ausbau einer CO2-armen Fernwärmeversorgung unterstützt: „Wir bleiben weiterhin bestrebt, nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen für unsere Gemeinde zu finden. Der Ausbau der Fernwärme bleibt ein wichtiges Ziel, das wir gemeinsam mit der EnBW verfolgen werden“, so Bürgermeister Thomas Matrohs.
Entsprechend wird die EnBW in enger Abstimmung mit der Gemeinde bei anstehenden Straßensanierungen prüfen, ob in den betroffenen Straßenabschnitten eine Verlegung von Fernwärmeleitungen infrage kommt. Dabei werden auch Kosteneinsparungen aus einer gemeinsamen Baustelle bewertet.
Die Mindestanschlussquote neuer Kundinnen und Kunden an die Fernwärme soll zusätzlich durch neue Konditionen des sogenannten „stillen Anschlusses“ verbessert werden. Das bedeutet, dass die EnBW den Anschluss ins Haus legt, ohne dass die Kundinnen und Kunden ihn sofort nutzen müssen. Dieser Anschluss bleibt dann für mehrere Jahre kostenlos, ohne die sonst übliche jährliche Gebühr, bis der Anschluss tatsächlich aktiviert wird.
„Sollte die Gemeinde für die Jahnstraße oder den Grabenackerweg Sanierungsmaßnahmen beschließen, werden wir die Möglichkeiten für Fernwärme erneut prüfen“, betont Dr. Marc Jüdes. „Wir hoffen, die Bürgerinnen und Bürger zukünftig nochmals zum Thema Fernwärme ansprechen zu können.“